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PORZELLAN-MONATSOBJEKT AUGUST 2016

EINE DECKELVASE

mit dem gefälschten Wiener Bindenschild

Während meiner Tätigkeit am Österreichischen Museum für angewandte Kunst in Wien
(heute MAK) erhielt ich immer wieder Anfragen, die sich auf Objekte mit dem Wiener Bindenschild bezogen. Dazu zählt auch die unten abgebildete Vase, die ein typisches Produkt der Stilperiode des Historismus darstellt und ganz gewiß nach 1864 (in diesem Jahr wurde die Auflösung der Wiener Porzellanmanufaktur beschlossen) entstanden ist.

Vase mit gefälschtem Bindenschild    Vase mit gefälschtem Bindenschild

Alle Details weisen auf eine Entstehungszeit ab dem 3. Viertel des 19. Jahrhunderts hin
– wobei eine Herstellung noch im 20. Jahrhundert nicht ausgeschlossen werden kann.

Weder die Vasenform noch der Stil der figuralen Darstellung stimmen mit den Charakteristika von Wiener Porzellan der Sorgenthal-Zeit (um 1800) überein, wenngleich auch der Reliefgolddekor vorgibt, aus dieser Periode zu sein. Die Farbigkeit – auf diesen Schwarzweißphotos natürlich nicht zu sehen – ist ebenfalls typisch für solche Erzeugnisse (zum Vergleich weitere Beispiele mit dem gefälschten Bindenschild HIER!)

Vase-Sorgenthalzeit

So sieht eine echte Wiener Vase vom Ende des 18. Jahrhunderts aus.
(Reproduktion aus: Neuwirth Separata, Band 3, S. 157).
Da liegen Welten zwischen ihr und den oben abgebildeten Porzellanen.

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