PORZELLAN-MONATSOBJEKT JÄNNER 2015
TEILE EINES PORZELLANSERVICES, Anfang 20. Jahrhundert
Entwurf: Schule Prof. Kolo Moser (Wiener Kunstgewerbeschule)
Porzellan: Pfeiffer & Löwenstein, Schlackenwerth, Dekor in Wien
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwarfen drei Schülerinnen (Jutta Sika, Antoinette Krasnik und Therese Trethan) in der Klasse von Kolo Moser an der Wiener Kunstgewerbeschule sehr ungewöhnliche Service, wie das abgebildete mit der dreiseitigen Grundform der Einzelteile. Heute sind diese Entwürfe von Sammlerinnen und Sammlern sehr geschätzt und ihre Preise entsprechend hoch.
Da die 1718 gegründete Wiener Porzellanmanufaktur 1864 geschlossen worden war, griff die Wiener Porzellanmanufaktur Jos. Böck zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur Ausführung der für sie entworfenen Service zumeist auf die böhmische Porzellanfabrik Pfeiffer & Löwenstein in Schlackenwerth zurück. Auch das hier abgebildete Service wurde dort hergestellt. Zwei Serviceteile sind mit der gestempelten Firmenmarke von Jos. Böck gekennzeichnet, die Tasse trägt außerdem noch die Dekornummer "D 665".
Der geometrische Dekor wurde in Wien in der Dekorabteilung der Firma von Jos. Böck im Umdruckverfahren aufgebracht. In dieser Abteilung wurden viele Muster in Malerei, Umdruck oder Stempelung ausgeführt.
Auch der geflochtene Henkel des Deckelkännchens ist noch im Originalzustand erhalten.
Quellen:
Waltraud Neuwirth, Wiener Keramik, Historismus, Jugendstil, Art déco, Braunschweig 1974, S. 422
Waltraud Neuwirth, Österreichische Keramik des Jugendstils, Wien-München 1974, S. 271, Abb. 157
Fotos: Copyright Dr. Waltraud Neuwirth, Wien
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