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PORZELLAN-MONATSOBJEKT NOVEMBER 2016

TASSE UND UNTERTASSE

mit der bindenschild-ähnlichen Marke

Tasse Fälschung

Nach Schließung der Wiener Porzellanmanufaktur (1864) suchte man mit geringen Mitteln prächtig erscheinende Porzellane herzustellen.
Die bunten Miniaturen sind allerdings meist Abziehbilder (wie im Innern der hier abgebildeten Tasse) und der Golddekor wurde ebenfalls mechanisch hergestellt und nicht gemalt, meist gestempelt oder ebenfalls durch Abziehbilder erzeugt (hier "der Triumph der Liebe").

Tasse Fälschung  Tasse Fälschung

Vom Wiener Bindenschild unterscheidet sich die blaue Fabriksmarke nur ganz gering: durch einen Punkt, und damit weist sie sich als Marke der Firma Schlegelmilch in Suhl (Thüringen) aus (ab 1861 in Betrieb). Damit wollte man sicher dem Vorwurf der Fälschung entgegentreten und den Dekor in "Altwiener Manier" kennzeichnen.

Tasse Fälschung

Eine vorgebliche Signatur "A. Kaufmann" ist unterm Fuß einer Figur zu erkennen.
Diese Bezeichnung ist schon im Abziehbild enthalten.
Oft wünscht man sich natürlich, Angelika Kaufmann (verschiedene Schreibweisen, auch Kauffmann) hätte Porzellan bemalt, das trifft aber nie zu! Ihre Bildmotive waren aber schon zu ihrer Zeit sehr beliebt, wurden durch Druckgraphik vervielfältigt und waren weit verbreitet.

So gelangten sie in die Vorlagenwerke der Porzellanmanufakturen und auch in die Fabriken,
die gegen Ende des 19. und bis weit ins 20. Jahrhundert hinein Abziehbilder nach diesen Motiven herstellten (diese mußten natürlich seitenverkehrt erstellt werden, um dann seitenrichtig auf dem Porzellan zu erscheinen; wenn dies nicht berücksichtigt wurde,
findet sich die vermeintliche Signatur auf dem Porzellan seitenverkehrt -
das kommt fallweise wirklich vor!)
.

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